Her mit Euren Anregungen

Es ist immer noch zu warm. Von den angekündigten starken Gewittern ist hier nichts zu sehen bisher, es nur gerade mal kurz etwas heftiger geregnet.

Wie ich gestern schon erwähnte, habe ich gerade eine Idee im Kopf. Diese möchte ich Euch einfach mal schildern und freue mich über Euer Feedback.

Mir ist in unserer Gegend aufgefallen, dass es generell relativ wenige Eltern-Kind-Gruppen gibt. Entweder sind es Kurse mit einer festen Laufzeit (und teilweise echt happigen Preisen). Oder sie finden in einer bestimmten Zeit, nämlich morgens von 9-11 Uhr statt, an einem Tag in der Woche (nie am Wochenende). Und zwar durchweg alle. Wer beispielsweise einen kleinen Frühaufsteher hat, wie ich, der um diese Zeit ein Nickerchen macht (oder von selbigem gerade wieder hungrig wach wird), der hat dann offenbar Pech gehabt. Nachmittags gibt es nämlich nix. Nicht mal die besagten Kurse. Ausser eventuell im Sportverein, da sind geht es aber frühestens ab dem 2. Geburtstag mit Sport los, alles andere ist nichts, was man nicht daheim oder auf dem Spielplatz auch machen könnte, inklusive der Fingerspiele und Kinderlieder.

Was mir dazu aufstößt, ist die generelle Entertainment Einstellung, die Anbieter solcher Gruppen fahren. Basteln, Lieder singen, Spiele machen. In meiner Vorstellung war ich so naiv von die Kinder spielen und die Erwachsenen unterhalten sich, auszugehen. Ist offenbar nicht so. Und offen gestanden, wird mir bei dem Gedanken schon übel. Das liegt zwar auch an meiner Kindheit, dennoch bin ich generell kein Fan von „Wir singen JETZT ein fröhliches Lied.“ Was, wenn ich oder mein Kind, grad keine Lust auf Lieder singen hat? (Das Gewitterhexlein schaut mich übrigens sehr schief an, wenn ich mal doch ein Kinderlied anstimme, Begeisterung sieht anders aus.)

Auch sind die Altersgruppen sehr beschränkt. Oft heisst es 0-6, dann 6-12 (manchmal auch bis 18) Monate und mit Glück dürfen die Anderthalbjährigen tatsächlich mit 2- oder sogar 3-jährigen in eine Gruppe. Was wiederum mit der oben genannten Unterhaltungseinstellung zusammenhängt. Mit Einjährigen kann man nicht Basteln und ein 6 Monate altes Baby ist meist noch nicht so richtig für Fingerspiele zu begeistern. Würde man die Babies und Kleinkinder einfach mal machen lassen, wären diese Beschränkungen gar nicht notwendig (was dann auch wiederum für Geschwisterkinder auch schöner ist, die vielleicht in eine andere Gruppe gehören).

Zusammen gefasst: Nur vormittags, nur an einem Tag in der Woche, immer Bespaßung und immer altersbeschränkte Gruppen. Und, es ist ja nicht so, dass die Eltern dann Kaffee trinken und sich unterhalten können, nein, sie müssen am Bespaßungsprogramm dann auch noch teilnehmen. Wer das mag und die Zeit hat, super. Aber es gibt Eltern, die arbeiten, trotzdem aber auch gern Kontakt ausserhalb der Arbeit bzw. den KiTa-Kontakten der Kinder haben möchten. Spielplätze sind gern schnell überfüllt, gerade hier, wo es echt einen Babyboom gibt.

Was es hier nicht gibt: Stillcafes, Elterncafes/Eltern-Kinder-Treffs, altersgemischte Spielgruppen.

Meine Idee: Ein Treffpunkt für Eltern und Kinder, ungezwungen. Das heisst, keine Bespaßung, sondern unterschiedliche Möglichkeiten, die einfach vorhanden sind (sprich Bastelmaterialien, Malutensilien, Spielsachen etc. einfach zur Auswahl stehend). Das ganze 1-2 die Woche, entweder ganztägig oder einmal vormittags, einmal nachmittags. Eventuell einmal davon am Wochenende. Was mich auch reizen würde, zumindest, wenn ich dann meine Ausbildung beendet habe (eventuell auch erst nach dem Zusatzmodul), wäre gemeinsames Kochen als zusätzliches Event. Das dann natürlich mit Anmeldung und begrenzter Teilnehmerzahl, sonst geht das nicht. Denn, was es hier (und generell) gar nicht gibt, ist zum einen eine gute Aufklärung über Ernährung für Kinder UND Eltern (selbst die DGE setzt nur bei den Kindern an und das reicht nicht). Zum anderen praktische Ideen, die sich im Alltag mit Kindern und Arbeit umsetzen lassen. Es gibt so viele Möglichkeiten. Vor allem, weil Kochen eine unglaublich verbindende Sache ist, bei der eben auch die ganze Familie zusammen kommen kann. Und weil eine gute Ernährung eine große Auswirkung auf das gesamte Wohlbefinden hat.

Das, so grob, die Idee, die mir durch den Kopf schwirrt. Richtig schwierig wird es natürlich, die Balance zwischen Kostendeckung und für alle tragbar zu finden. An Gewinn denke ich erstmal gar nicht. Für Anregungen, weitere Ideen und vor allem auch Tipps, was das Monetäre angeht, bin ich Euch auf jeden Fall dankbar.

 

32 Kommentare zu „Her mit Euren Anregungen

  1. In unserer Stadt gibt es dafür Spielhäuser. Sie sind eingerichtet wie KiTas und haben vor- und nachmittags geöffnet. Ist absolute Spitze.
    Ich hasse sie bespaßung bei Babys. Habe deshalb einen Kurs zu Babygebärden abgebrochen weil sie allen ernstes erwartete dass die Babys mitmachen. Ich dachte sie erzählt uns Eltern etwas und die Kinder dürfen rumtoben. Nein, sie wollte den Babys(!) was beibringen!

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    1. Ist doch mit PeKip und Delfi Kursen genauso. Die haben zwar nicht so den offiziellen Lehranspruch, letztendlich geht es den Eltern aber genau darum (auch wenn es u1 totaler Unsinn ist). Zu Babygebärden hab ich Bücher da. Fand die Idee toll. Reaktion vom Hexlein war „Ja toll, eine Hand und nun, gehen wir weiter?“-Blick in Verbindung mit Pfft. Ich habs dann gelassen. Die erste Geste hat sie mit ca. 10 Monaten dann selbst entwickelt.

      Die Spielhäuser klingen gut. Sowas in der Art wäre hier echt gut.

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      1. Simmi hat auch nur eine hand voll gebärden genutzt. Nur Dinge die sie unbedingt haben wollte: die Brust, Essen, Spinat 😀 die gebärde für Spinat hat sie sich selbst ausgedacht =D. Alle anderen gebärden hat sie konsequent ignoriert. Allerdings wusste ich auch nicht viele Gebärden. Meine Freundin gebärdete alles was sie sagte und ihr Kind konnte ganz viel 🙂 fand ich cool.

        Die SpielHäuser sind einsame Spitze :)))))

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      2. Das Hexlein konnte von einem Tag auf den anderen „Nein“ und nutzte das auch direkt um zu widersprechen XD. Mittlerweile wandelt sie ab zwischen „Nein, falsch“, „Genug“ oder einfach nur „Nein“. Auf alles andere zeigt sie direkt drauf, z.B., wenn sie was abhaben will (auf meinen Mund und mein Essen und dazu Eh! z.B.)

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  2. Bei uns gibt es das Eltern Kind Café, das ist ein großer Raum, da steht alles mögliche für die Kinder rum. Jeder kann machen was er will, eine Hebamme ist immer da und man kann einfach fragen, wenn einem was auf den Herzen liegt. Jeder muss 5 Euro bezahlen. Die Hebamme backt Kuchen, es gibt alles an Getränken und eine kapselmaschine für den Kaffee. Es stehen Gläschen für die Babys da und auch immer ganz viel Obst und irgendwelche Riegel. Ich denke die bekommen viel geschenkt aus Werbezwecken… Ob sich das rechnet weiß ich natürlich nicht. Das ganze findet auch nur einmal die Woche von 15:00 bis 17:30 Uhr statt.
    Ich fand es toll, weil wirklich alle Altersklassen vertreten waren und jeder so selbstverständlich mit dem anderen umgegangen ist.

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    1. So in der Art stell ich mir das vor. Bestimmt sind da Werbekooperationen hinter, Gläschen und so kosten ja Geld. In dem Falle find ichs nicht verkehrt, spart bares Geld und man kann es trotzdem anbieten. Obst und Gemüse kann man sicher auch per Kooperation mit einem Händler günstiger bekommen. 5€ ist auch absolut in Ordnung.

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      1. Ja und wie gesagt es ist toll, weil jeder machen kann was er will und alle Kinder zusammen sind… Und es ist kein Zwang dahinter.
        Das Gute ist essen usw. Ist in einem anderen Raum. Da kann man sich zurück ziehen, weil in dem großen Raum, wurde es schon ganz schön laut nach einiger Zeit und je mehr Leute kommen…

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      2. Das glaube ich. Sowas wünsche ich mir für hier auch. Besonders auch bei so wechselhaftem Wetter, wo Spielplatz einfach nicht drin ist.

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      3. Ja super wäre dann natürlich noch ein garten, damit die Leute dann eben nicht nur bei schlechtem Wetter kommen. Weißt du schon in welchen Räumlichkeiten du das veranstalten könntest? Gibt es bei euch sowas wie eine Nachbarschaftshilfe? Vielleicht kann man da fragen. Weil ich glaube für dich als Veranstalter kommt schon einiges an kosten zu. Was ist mit einer Versicherung usw. Ich hab von einer erfahren, selbst wenn du einen Flohmarkt veranstaltest, musst du dich versichern, falls der Boden des Platzes beschädigt wird, oder einem Kind was auf dem Platz passiert….. Ist schon wichtig, nicht, dass man dann sein Leben lang für etwas bezahlen muss, wofür man eigentlich nichts kann.

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      4. Versicherung ist ein ganz wichtiges Thema, ja. Wo weiß ich noch nicht, ich sammele grad Ideen und Input. Überlege auch, ob man nicht eventuell einen Verein gründen könnte, der das dann quasi trägt (Verein können ja, wenn gemeinnützig gefördert werden). Ob es hier sowas wie eine Nachbarschaftshilfe gibt, lässt sich sicher raus finden.
        Ja ein Garten wäre toll. Da fällt mir ein, es gibt ein interkulturelles Gartenprojekt hier. Hmmm…

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  3. Die Idee mit dem Verein finde ich gut. Manchmal stellen auch Kirchen kostenfreie oder günstige Räume für solche Dinge zur Verfügung. Generell stimmt es, dass es für Kinder über 3 weniger Angebote gibt, die nicht gerade auf „Förderung“ zugeschnitten sind. Das ist mir auch schon aufgefallen. Es sind dann immer Musik-, Tanz-, Schwimmkurse etc. Deshalb finde ich Deine Idee richtig gut. Besonders wenn Du schon herausgefunden hast, dass es bei Euch keine Treffpunkte gibt, wo Kinder einfach spielen und Mütter einfach sprechen können. Wenn Du später Sponsoren findest, die zu Werbezwecken ihre Produkte abgeben. Warum nicht? Die Mütter haben davon etwas und auch Du als Veranstalterin. Wenn Du Dein finanzielles Risiko möglichst gering halten möchtest, kannst Du ja ganz klein anfangen. Man könnte zu Anfang sogar die Mütter bitten, als Eintritt einen Kuchen oder etwas anderes mitzubringen und es nur einmal im Monat veranstalten. Nur so als Idee. Eindeutig nicht ausgereift ;-). Und noch etwas: Ich fand es immer wichtig, dass ich nicht verpflichtet bin. Sonst haben mich Angebote sehr schnell abgeschreckt. Aber, wenn ich hingehen konnte, wann ich wollte oder auch nicht, hat es mich viel mehr angesprochen. Das hängt auch damit zusammen, dass der Alltag mit Kind nicht so planbar ist.

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    1. u3 gibt es hier auch nicht wirklich viel, darüber halt nur Kurse. Und eben genau diese Verpflichtung schreckt mich auch immer ab, vor allem bei den Preisen zum Teil. Ich kann und will mein Kind auch nirgendwo hinschleppen „weil wir dafür bezahlt haben.“
      Die Idee mit Kuchen mitbringen ist auch nicht schlecht. Dass man vielleicht erstmal „nur“ einen Raum und event. Kaffee zur Verfügung stellt. Kirchen gibts hier einige, da kann ich auch mal fragen.

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      1. Wenn man selbst nicht kirchlich gebunden ist, macht das aus meiner Sicht auch nichts, denn es gibt Pastorinnen und Pastoren, die dieses Engagement einfach gern unterstützen. Und das mit dem finanziellen Risiko gering halten habe ich geschrieben, weil es mir immer leid tut, wenn engagierte Menschen sich finanziell verausgaben und nichts zurück kommt. Man kann das alles gut antesten und es kann sich entwickeln. Viel Spaß und viel Erfolg!! Hier noch ein Link (wenn Du das nicht magst, Kommentar gern löschen) zu einem Beitrag von mir, der eigentlich auch eine kleine Geschäftsidee enthält, die ich aber zu faul bin, umzusetzen … Also, nur zu … 😉

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      2. Wobei die Kirchen bei uns selbst Krabbelgruppen anbieten, auch nur zu besagter Zeit. Nicht, dass die meine Idee als „Konkurrenz“ sehen. Naja, fragen kostet nichts.

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      1. Hej, ich bin Hausfrau, natürlich habe ich NICHTS zu tun XD Nein, es ist WE, der Mann ist da, irgendwann macht das Kind ein Schläfchen, geht schon.

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      2. Mein Mann weiss zum Glück, dass das alles Arbeit macht. Streiten tun wir uns trotzdem. Er ist 16 Stunden aus dem Haus, ich hab so gesehen 24 Std. Schichten, dazu Hexlein im Schub. Alles nicht einfach.

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  4. Das Konzept wie du es beschreibst klingt total ähnlich wie das, was ich bei einem Gastaufenthalt in Landsberg am Lech kennengelernt habe.

    Vielleicht magst du dir dort Anregungen und Ideen zu einem möglichen Konzept holen?

    Mehrere Tage in der Woche geöffnet – viel Freiraum für Spielmöglichkeiten. Ehrenamtliche engagieren sich, um Frühstück zuzubereiten. Kaffeegetränke kosten in eine Kaffeekasse, ebenso die Teilnahme am Buffett. Leider ist im Gespräch herausgekommen, dass die Zahlungsmoral niedrig ist.

    Die Räume werden sonst für allerlei Kurse usw genutzt. Einen Second-Hand-Raum gibt es. Alles wird wohl gefördert – weiß nicht aus welchen Töpfen.

    Einzig bei dem was du eingangs über Kurspreise schreibst kann ich nicht so mitgehen … aber darum wird es – so scheint es gerade – unter Umständen die kommende Woche bei mir im Blog gehen.

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    1. Ah, danke, da werde ich mal recherchieren. Was die Kurspreise betrifft, finde ich diese teilweise für die Handvoll Treffen, die es dann gibt, sehr teuer. Plus die Verpflichtung, dann auch immer zu kommen, weil sonst das Geld weg ist. Mir ist klar, dass der Gewinn daraus vermutlich minimal bis nicht vorhanden ist. Ändert für mich nichts daran, dass ich mich damit nicht wohl fühle (ich denke, Du wirst verstehen, was ich meine).

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  5. Mmh. Sowas in Eigeninitiative abzuschieben klingt nach viel organisatorischem Aufwand. Da klngelt dein Telefon gerade dann, wenn du mittags etwas Schlaf nachholen willst. Also ich würde mir nicht aufbürden.

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    1. Momentaner Status ist ohnehin erstmal Ideen sammeln und zu schauen, ob es überhaupt machbar ist. Da klingelt erstmal so schnell kein Telefon 😉

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  6. Bei uns gibt es als Alternative zu der kirchlichen Jubgschar den ‚parteilichen-gestützten‘ Verein Kinderfreunde.at . Meine Mama engagiert sich da sehr, alle Aktionen sind voll versichert, es werden pädagogische Schulungen angeboten und man kann sich günstig Materialien wie Luftburg, Spielebus,… für Feste günstig Mieten. Und man bekommt Kontakte für mobile Kaaperltheater.
    Und das Parteiliche wird nicht ernst genommen, also ich meine, es sind auch konservativ wählende Eltern Mitglied und aktiv in der Organisation. Hängt natürlich von den handelnden Leuten ab.
    MfG toe

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