Manchmal ist Schweigen die bessere Antwort

Ihr kennt das. Man sieht, hört, liest etwas und wird nach seiner Meinung gefragt. Diese teilt man unverblümt und ehrlich mit. Ohne Blümchen, Schnörkel und Weichspüler. Sicher, das ist nicht das, was unser (inneres) Ohr heutzutage hören will. So geht der, der nach der Meinung fragte, dann schnell in eine defensive Haltung. Dreht im ärgsten Fall Euch das Wort im Munde um. Und Ihr denkt: Was zum…?

Der erste Impuls wäre natürlich weiter debattieren. Das wird meistens nichts bringen. Wenn die Kommunikation so aneinander vorbei geht, wird sich alles nur aufschaukeln. Das muss nicht mal Mutwillen sein, manchmal ist man einfach nicht auf einer Wellenlänge. Für eine gute Kommunikation braucht es jedoch immer beide Beteiligten. Es reicht nicht, wenn einer sich immer wieder erklärt und entschärft, auch die andere Seite muss bereit sein, den eigenen Standpunkt zu überprüfen.

Kommunikation ist bei weitem nicht so einfach, wie man denkt. Und gute erst recht nicht, besteht doch Kommunikation nicht nur aus dem gesprochenen Wort. Auch Mimik und Gestik und der Tonfall machen eine Menge aus. Dazu kommt noch, dass wir nicht genau das sagen, was wir denken und unser Gegenüber nicht nur das hört, was wir sagen, sondern auch noch etwas hinein interpretiert. Dessen muss man sich immer bewusst sein, wenn man das Gefühl hat, es kommt nicht an, was man sagen will.

Nun kann man dann natürlich darauf beharren und alles auseinander klabüsern in der Hoffnung, dem anderen mit Macht verständlich zu machen, was man will. Oder man akzeptiert, dass es gerade einfach mit der Kommunikation nicht passt. Belässt das Thema einfach und verlässt die Diskussion. Selbst wenn man sonst gut miteinander kommunizieren kann, manchmal, vor allem, wenn wir noch vieles anderes im Kopf haben, kommen die Worte und alle non-verbalen Botschaften nicht durch oder nicht so an, wie sonst.

Grundsätzlich sollte jeder von uns sich jedoch, bevor er etwas sagt oder erzählt folgendes fragen:

Ist es wahr? – Nicht nur, aber besonders dann, wenn es um Nachrichten, irgendwelche Gossips und auch um das Belegen von eigenen Aussagen geht.

Ist es notwendig/wichtig? – Oder, hat das, was ich sagen will einen Mehrwert für das Gespräch? Will ich etwas sagen, weil ich wirklich etwas beitragen kann und will oder nur, damit ich die Aufmerksamkeit bekomme?

Ist es freundlich? – Damit ist nicht zwangsläufig nur der Inhalt der Aussage gemeint, sondern die Art und Weise, wie ich es weiter geben will. Ist meine Formulierung respektvoll, ehrlich und offen? Besonders wichtig ist das, wenn man in einer Diskussion unterschiedlicher Meinung ist. Natürlich ist es vollkommen in Ordnung, eine andere Ansicht zu haben, doch die Leidenschaft darüber sollte eben nicht dazu führen, dass man sich gegenseitig angreift.

Filtere ich alles, was ich sage, zunächst durch diese 3 Fragen, dann vermeide ich nicht nur, dass ich nicht das sage, was ich wirklich denke, sondern nehme auch meinem Gegenüber einiges an Interpretationsgrundlagen.

Wenn etwas, das ich sage möchte, diese Fragen nicht passieren kann, dann schweige ich lieber, denn sonst würde meine Rede wahrscheinlich mehr Schaden anrichten, als nutzen.

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