Hier im Süden Deutschlands ist der Herbst momentan doch recht golden. Zwischen den Regentagen kommt doch immer wieder die Sonne raus. Das Wetter ist so übrigens perfekt für Pilze. Sonnig, aber nicht zu heiss und vor allem feucht. Und ich liebe Pilze. Auf dem Land aufgewachsen kenne ich einige Sorten auch über das übliche Sortiment des Supermarktes hinaus.
Das erinnert mich spontan an einen Urlaub in Schweden, noch mit meinen Eltern zusammen. Wir hatten ein Ferienhaus in der Nähe des Ferienhauses von Freunden meiner Eltern gemietet. Jene Freunde bekamen Besuch von den Sprößlingen von ihren Freunden. Beide waren etwas älter als ich. Sie wollten eine Waldwanderung machen, einer der vielen Versuche meiner Eltern mich mit „besseren“ potentiellen Freunden in Verbindung zu bringen. Gegen eine Wanderungen und Wälder habe ich grundsätzlich nichts. Zum Abschied meinten meine Eltern, halb im Scherz „Kannst uns ja ein paar Pilze zum Abend mitbringen.“ Allseits eher ungläubige Blicke, frei nach dem Motto, man könne doch keine 4 Leute mit Pilzen satt bekommen. So viele würden doch gar nicht wachsen. Der Sommer war damals ein richtiger Pilz-Sommer. Warm und sehr nass, so dass es nicht nur viele, sondern auch sehr große Exemplare gab. Während der Wanderung nahm ich also etliche Pilze mit, letzendlich musste eine Jacke als Tragemöglichkeit her halten. Man wollte es ja nicht glauben. Neben den üblichen Verdächtigen wie Maronen (nein, nicht die Kastanie, auch wenn die Farbe gleich ist) und Pfifferlingen, fanden etliche Rotkappen, Birkenpilze und Butterpilze ihren Weg zu uns. Wer nur Pfifferlinge und Champignons (und wenn es hoch kommt noch Steinpilze) kennt, dem entgeht wirklich etwas. Waldpilze haben ein ganz eigenes Aroma und schmecken ganz anders als Champignons. An diesem Abend gab es jedenfalls eine schöne Waldpilzpfanne und Butterbrot dazu.
Inspiriert von dieser Erinnerung ist ein schnelles Gericht entstanden, dass in seiner Einfachheit sehr schmackhaft ist.
Ihr braucht für 2 Personen:
4 Scheiben Graubrot (hier ist alles möglich, allerdings sollten es keine Weizenmischbrote, sowie dunkle Brote, die mit Melasse und Invertzucker gefärbt wurden sein, die sind schlicht zu süß).
4 EL Frischkäse, natur
1 große rote Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen
einige Zweige frischer Thymian
etwas Butterschmalz
2 Steinpilze
Die Pilze putzen und in Scheiben schneiden (nicht abwaschen sie saugen sich sonst mit Wasser voll!). Die Brotscheiben toasten. Zwiebel abziehen, halbieren und in Streifen schneiden. Knoblauch abziehen und würfeln. Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebelstreifen dazu geben und glasig anbraten. Dann Knoblauch und Pilzscheiben hinzu geben und mitbraten. Wenn der Knoblauch beginnt Farbe zu bekommen, Thymiannadeln von den Zweigen streifen und dazu geben. Wenn es richtig gut nach Thymian riecht, ist es genug. Kurz mitbraten. Den Frischkäse auf den Brotscheiben verteilen, dann die Pilz-Zwiebelmischung darauf geben. Direkt warm servieren und genießen.