Blogparade – Traust Du Dich?

Tamara vom Ichmeinwas Blog hat zu einer sehr interessanten Blogparade aufgerufen: Traust Du Dich? Dafür hat sie einen Fragenkatalog mit 11 Fragen erstellt und fragt in die Runde: Wer traut sich diesen ehrlich zu beantworten? Ehrlichkeit, eine enorm wichtige, selten geschätzte Charaktereigenschaft, ist in meinen Augen elementar für einen guten und respektvollen Umgang miteinander. Daher nehme ich mir natürlich gern die Zeit, um Tamaras Fragen zu beantworten. Die Blogparade läuft übrigens noch bis zum 06.06.17.

1.Welche Meinung habe ich von mir selbst? Wie sehe ich mich selbst? Was macht mich aus?

Das ist unterschiedlich. Im Grunde mag ich mich, finde mich vollkommen in Ordnung so, wie ich  bin. Stoße ich allerdings auf Widerstand gegen meine Person oder will jemand an mir herum erziehen, komme ich manchmal ins Zweifeln. Es hat viel mit meiner Kindheit und somit mit meiner Sozialisation zu tun, dass ich mir nicht immer selbst genug bin und in Wanken gerate. Am schlimmsten ist es für mich, wenn ich weiss, dass mein Weg der für mich richtige ist, mir von aussen jedoch gegenteiliges signalisiert wird. Mittlerweile fange ich mich recht schnell, das war auch nicht immer so. Ich erinnere mich dann selbst an ein paar Worte, die mir eine Psychotherapeutin mit auf den Weg gab: Vielleicht ist das mit der Anpassung nicht so ihr Ding. Vielleicht sind sie einfach eher der Typ, der sein anders sein zelebrieren sollte. Ganz unrecht hat sie ja nicht. Ich wäre nicht ich, würde ich nicht sagen, was ich denke, ehrlich sein, offen, liebevoll und bemüht jedem respektvoll zu begegnen. Ich wäre auch nicht ich, würde immer alles tun, weil es alle so tun. Ich hinterfrage, ich prüfe, denn nur weil es alle machen ist es nicht unbedingt richtig(er).

2. Bitte ich um Hilfe, wenn ich Unterstützung brauche? ( z.B.: beim Möbel aufbauen usw.).

Bei handwerklichen Dingen definitiv. Bei allem, was irgendwie in der physischen Welt ist, kann ich Hilfe erfragen und auch für mich annehmen. Was ich nicht kann, ist anderen sagen und um Hilfe bitten, wenn es mir nicht gut geht.

3. Welche Menschen tun mir gut? Verbringe ich mit ihnen genug Zeit? Falls nein, warum nicht?

Schwierige Fragen. Mir tut es nicht gut, viel Zeit mit Menschen zu verbringen, mir tut es jedoch auch nicht gut, zu lange ohne Kontakte zu sein. Diejenigen, die ich mag und als Freunde sehe, wohnen alle ziemlich weit weg, so dass ein reales Zusammen sein schwierig ist. Auf der anderen Seite habe ich Gesellschaft schnell über und brauche dann meine Rückzugmöglichkeiten. Das geht dann wieder nicht, wenn man über das Wochenende zu jemandem hinfährt. Hier vor Ort lassen sich irgendwie keine Kontakte knüpfen. Ich dachte, das geht mit Kind recht schnell. War allerdings ein Irrtum. Viele Eltern sind damit beschäftigt mit ihrem Kind zu spielen (und es so vom Spielen mit anderen abzuhalten) oder dem Kind hinterher zu laufen (es könnte ja stolpern) oder sich bei allem, was ihr Kind macht, einzumischen bzw. es vom Rand des Spielplatzes/Schwimmbeckens/etc. aus zu dirigieren. Da ist nicht wirklich Platz für Kennen lernen.

4. Welche positiven Eigenschaften habe ich?

Ich bin ehrlich. Immer. Ich belüge niemanden mehr. Früher habe ich viel gelogen. Es war einfacher und die Wahrheit wollte in meiner Familie keiner hören. Was dazu führte, dass ich irgendwann gar nichts mehr sagte. Immer irgendwas erzählen wollte ich auch nicht. Während meiner Zeit im Ausland habe ich beschlossen, niemanden mehr zu belügen. Es verletzt nur und die Wahrheit kann man auch so verpacken, dass sie der andere annehmen kann (wenn er denn will). Manchmal bin ich allerdings auch recht forsch, das ist mein Temperament. Im Grunde etwas gutes, denn ich kann damit auch andere begeistern, ich kann inspirieren, helfen, mitreissen, wenn ich in Fahrt komme. Daher sehe ich keinen Grund dieses in irgendeiner Art besonders zu zügeln. Ich bin so. Ich bin ausserdem verlässlich, mein Wort zählt, ich halte mich daran. Ich bin stark, für mich und für meine Familie. Ich bin liebevoll, gebe gern Liebe und, wenn gewünscht, Nähe.

5. Für welche Dinge in meinem Leben bin ich besonders dankbar?

Im Grunde bin ich für jede Erfahrung, die ich in meinem Leben machen durfte dankbar. Sehr dankbar bin ich dafür, dass ich meinem Mann begegnet bin, wir irgendwann doch zusammen gefunden und eine Familie gegründet haben. Ich bin dankbar dafür, dass wir trotz unseres Temperaments, uns immer wieder schnell versöhnen, immer reden können und uns immer stärken. Dass wir zusammen viel erlebt und durchgestanden haben.

6. Was versüßt mir mein Leben? (mind. 5 Angaben)

Lachen

Lachen

Lachen

Spielen/Raus gehen

… mit meiner Hexe (und meinem Mann, wenn er daheim ist).

Meditieren

7. Hinterfrage ich meine Handlungen?

Definitiv. Ohne Reflexion kann man sich nicht weiter entwickeln. Wobei ich mir abgewöhnt habe dauernd über alles was ich tue nachzudenken und zu hinterfragen. Allerdings habe ich gemerkt, dass gerade in Bezug auf Erziehung, Reflexion wichtig ist. Auch, um einen schlechten Tag gut abzuschliessen und am nächsten Tag neu weiter machen zu können.

8. Was hast du für einen Traum? Und was hindert dich daran, ihn zu leben?

Ich träume weder mein Leben, noch lebe ich meinen Traum. Ein Traum ist etwas, das der Fantasie entspringt, etwas inspirierendes, schönes, abstraktes. Für mich nichts, was ich leben könnte oder wollte. Ich habe Ideen, die ich vielleicht umsetzen kann oder auch nicht. Das wird sich zeigen. Träume sind nur ein anderer Weg nachzudenken und Lösungsansätze zu finden.

9. Stehe ich mir selbst im Weg? (beschreibe es)

Nein. Ich stehe am Weg und überlege, ob ich jetzt los gehen will oder doch lieber noch warte. Über das mir selbst im Weg stehen bin ich hinaus.

10. Bin ich gut genug?

Streiche das gut. Bin ich genug? Ja, definitiv. Ich bin mir selbst genug. Gut ist eine Frage der Definition. In den Augen anderer Menschen bin ich vielleicht nicht gut und damit auch nicht gut genug. Was mich nicht interessiert. Ich reiche mir. Ich bin zufrieden mit mir. Wer das nicht ist, hat ein Problem, nicht ich.

11. Angenommen, ich könnte von vorne beginnen: Was würde ich anders machen?

Nichts. Es gibt Erfahrungen, die muss man einfach machen. Es gibt Lektionen, die gelernt werden müssen. Es gibt unglaublich viel im Leben, was man selbst gar nicht beeinflussen kann. Und damit auch gar niemand weiss, ob irgendwas wirklich anders gelaufen wäre, wenn man an irgendeiner Stelle etwas anders gemacht hätte. Sich darüber den Kopf zu zerbrechen ist müßig. Ich finde es viel schöner, sagen zu können: Ich bereue nicht eine Erfahrung, die ich gemacht habe, denn sie hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Und ich mag mich so wie ich bin.

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