Es ist wieder der 5. und Frau Brüllen fragt uns wieder einmal: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?
5:50 der Wecker klingt, aka die Gewitterhexe ist wach, hat Hunger und „KACKA!“ Also nix mit noch ein bisschen kuscheln, da ist sofort aufstehen angesagt. Also aufstehen, Windel und Schlafanzug aus. Sie besteht darauf wieder eine Windel anzuziehen, ok, also eine neue an. Dann gibt es Frühstück. Anschliessend will Hexe CD hören. Und dann doch lieber Die Sendung mit dem Elefanten und Sesamstraße schauen. Meinethalben, kann ich noch was Kaffee trinken. Ja, ich nutze den TV dafür. Schande über mich. Andererseits, sie hängt ja nicht nur davor.
Wo wir beim Thema sind. Direkt nach der Sesamstraße, also ca. 8:30 hält sie mir die Schuhe hin „Rausgehn“. Meinethalben, das Wetter sieht passabel aus. Da es in der Nacht geregnet hat, bekommt sie die Gummihalbschuhe (quasi knöchelhohe Gummistiefel) und Regensachen an. Dann kann sie wenigstens in die Pfützen. Da wir noch Milch brauchen, gehen wir noch einkaufen. Unterwegs läuft sie erstaunlich viel, bin ich so gar nicht gewohnt. Immer mal wieder will sie Vögel „kuscheln“ (alles was sie mag wird gekuschelt). Meine Pionierblase und ich besuchen, wie irgendwie immer, im e-center noch das WC. Am Spielplatz ist halt nichts und mal eben heim gehen zum Pieseln und wieder kommen eben auch nicht. Im WC wird die Hexe, mal wieder, angesprochen. So klein und schon so toll laufen und sprechen. Ich finde etwa 81 cm jetzt nicht mehr klein und sie wird nächsten Monat zwei. Vielleicht wirkt sie durch die weiten und langen Regenklamotten kleiner? Ob sie wohl auch noch so toll wäre, wenn die Frau gewusst hätte, wie alt sie ist? Ich gehe mal davon aus, dass zumindest alle gesunden Kinder mit 2 Jahren „gut laufen“.
Nach dem Einkaufen, etwa 10 Uhr, sind wir dann auf dem Spielplatz.
Ausser uns nur eine Mutter mit ihrem Sohn, ca. gleiches Alter, vielleicht ein paar Monate jünger. Während ich meine Plattfüße auf der Bank ausruhe und die Hexe über den Spielplatz flitzt, wird das andere Kind permanent von seiner Mutter verfolgt und bespielt. Kann man sein Kind nicht einfach mal selbst spielen lassen? Es dauert nicht lange und die Mutter will wieder gehen (warum geht man dann überhaupt auf den Spielplatz). Das Kind will nicht. Irgendwie bekommt sie ihren Jungen bezirzt, dieser will der Hexe eine Schaufelrad wieder aufstellen und ihr die Schaufel geben, mit der er gespielt hat. Für mich von weitem eindeutig zu erkennen. Hexe schaut zu, was der Junge macht. Spielzeug hinstellen mit etwas in der Hand, wir kennen es alle, die Schaufel gerät „gefährlich“ nahe an Hexes Gesicht. Sie störts nicht, mich auch nicht. Die Mutter schon „Nein, nicht mit der Schaufel hauen!“ Hexe ist irritiert und kommt halb weinend zu mir gelaufen. Dass sie sich auch immer angesprochen werden muss. Der Bub wird geschimpft und heim geschleppt, dabei hat er gar nichts verbrochen. Ich drücke mein Kind, sage ihr, dass alles OK ist und frage, ob sie noch bleiben will. Da die anderen ja nun weg sind, will sie natürlich. Es zieht sich zu, ich will gehen. Hexe will nicht. Wir machen einen Deal: zweimal balancieren, dann nach Hause. Unterwegs wieder Pfützen. Und eine Weinbergschnecke. „Kuscheln.“ „Nein“, sage ich. „Die mag das nicht, nur anschauen.“ Die Hexe nickt „Angucken.“ und zeigt auf ihre Augen. Kluges Kind. Kurz danach klettert sie freiwillig in den Buggy. Sie will noch etwas knabbern. Wer so viel gelaufen ist und gespielt hat, darf auch snacken. Kurz bevor wir zuhause sind, schläft sie dann doch im Buggy ein. Im Grunde praktisch, normal würde ich sie hoch schaffen und ins Bett packen. Dummerweise kann die Nachbarin aber nicht warten, bis ich sie aus dem Buggy habe und klappert an den Briefkästen, vor denen direkt der Buggy steht, herum. Kind wird natürlich wach. Hochtragen, frische Windel, ich versuche sie hinzu legen, es ist ohnehin 11:30, eine halbe Std. über ihrer Zeit. Das Telefon klingelt. Hmpf. Nix mit schlafen. Mein Mann hat ein Timing… Die Hexe will mit Papa und Oma telefonieren und brabbelt irgendwas ins Telefon. Tobt aber auch auf dem Sofa und vor allem kneift sie. Eindeutig müde, sonst macht sie das nicht. Nur wenn sie übermütig wird durch die Müdigkeit. Also Kind nochmal eingesackt und ins Bett gesteckt. Es dauert, aber dann schläft sie anderthalb Stunden. In der Zeit mache ich Mittagessen und komplettiere den Freitagsfüller. Nach Schlaf und Mahlzeit telefonieren wir nochmals mit meinem Mann. Dann will die Hexe nochmal raus. Ich denke
, dass sie nochmal zum Spielplatz mag. Doch auf der Hälfte des Weges klettert sie wieder in den Buggy „Hause.“ Ok, gehen wir zurück. Bei uns ist auch ein Sandkasten mit Schaukel und Rutsche. Da möchte sie gern hin. Auch gut. Rutschen hat es ihr grad ohnehin angetan. „Enmal“ oder „Nochma“ ruft sie und klettert wieder hoch. Vor dem Rutschen wirft sie Blütenblätter, die herum liegen, runter. Warum auch immer. Sie legt auch immer Sand auf die Schaukel, bevor sie das erste Mal drauf will. Einmal rutscht sie mit dem Fuß zwischen die Sproßen des Klettergerüsts zur Rutsche (ist eine Schräge). Erst will sie weinen, doch bevor ich da bin (ich stand fast direkt daneben), besinnt sie sich und zieht das Bein allein wieder zurück. Ich bin erstaunt. Einen blauen Fleck wirds wohl trotzdem geben.
Nach etwa einer halben Stunde gehen wir wieder hoch. Es ist mittlerweile viertel vor 5 (wo ist eigentlich der Tag hin?). Wir telefonieren nochmal kurz. Dann möchte die Hexe noch etwas Gurke und Apfel essen. Beides total in, ich kaufe derzeit jeden zweiten Tag eine neue Gurke. Dazu schauen wir, wie jeden Abend, Zoogeschichten zum Ausklang. Während dessen beginnt sie schon ihre Tiere immer wieder hinzulegen und zu zudecken. Kind ist eindeutig müde. Also vereinbaren wir, wenn die Sendung zu ende ist, gehts ins Bett. „Ende. Ausgangen.“ kommentiert sie das Ende der Sendung und abschalten des TVs. Sie lässt sich ohne Theater fertig machen (setzt sich sogar von allein auf die Wickelunterlage). Einschlafen fällt schwer. Soviel erlebt heute. Sie will immer wieder darüber reden. Dazwischen Wasser trinken. Vor allem dann, wenn sie schon fast eingeschlafen ist. Meine Geduld schwindet. Das sage ich ihr auch. Und auch, dass sie müde ist und dass es in Ordnung ist, jetzt müde zu sein und zu schlafen. Dann schläft sie ein, es ist 18:45.
Ich schaue Fußball, esse die Reste vom Mittag. Vermutlich telefoniere ich später nochmal mit meinem Mann (es ist so ätzend, wenn man sich 7 Tage nicht sieht). Und dann werde ich ins Bett gehen. Es ist dann etwa 21 – 21:30 Uhr. Gute Nacht.
Mehr Alltagsgeschichten findet ihr hier.
Ich finde deine WMDEDGT irgendwie total spannend. Es ist interessant mal zu sehen, wie andere Mamas ihren Alltag gestalten! Weiter so, dein Blog gefällt mir echt gut.. 😉
LG, Nina
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Ja, ich finde es auch total spannend bei anderen durch die Aktion in den Alltag zu lunschen 🙂
Herzlichen Dank für das Kompliment ❤
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