Ich finde es immer wieder amüsant. So oft habe ich gelesen, ab dem zweiten Geburtstag, da wollen die Kleinen alles allein machen. Allein würde neben Nein, dass Schlagwort.
Bei uns ist es genau anders herum. Bei Dingen, die sie kann, kommt jetzt oft ein „Geht nich. Helfen.“ Nicht selten macht sie es erst allein und behauptet dann beim Wiederholen, dass es nicht ginge (z.B. auf ein Schaukeltier auf dem Spielplatz klettern, beim zweiten Mal geht es dann auf einmal nicht mehr).
Es gibt Momente, da werde ich nachdenklich und überlege tatsächlich, ob etwas verkehrt läuft. Dann überlege ich, wie unser Tag so aussieht. Und denke, eigentlich macht sie schon verdammt viel allein. Sie darf sehr viel, was sie selbst betrifft, selbst bestimmen. Sie muss sich das „Recht“ etwas allein tun zu dürfen, nicht einfordern, sie darf es einfach probieren. Wenn es (noch) nicht geht, helfen wir ohnehin (z.B. beim Anziehen, da klappt noch nichts allein, aber sie versucht es und wird unterstützt).
Was mir wiederum zeigt, wie unterschiedlich die Herangehensweisen in der Erziehung sind. Und es kein richtig oder falsch gibt, nur ein passt und funktioniert für uns oder eben nicht.