Ist eine Phase, das geht vorbei

Eine der häufigsten Antworten, wenn Mütter, mehr oder minder verzweifelt ihre Fragen Rat suchend in Foren posten. Ja, sicher ist es nur eine Phase. So gesehen besteht das ganze Leben aus einer Aneinanderreihung etlicher Phasen. Manche wiederholen sich, manche sind einzigartig. Oft kann man ein Muster erkennen. Zumindest bei kleinen Kindern, bei denen die Lern- und Wachstumsphasen recht schnell aufeinander folgen und die Erinnerung noch frisch ist. Oder besser, frisch sein sollte. Wenn man seinen Kopf frei genug bekommen kann, um diese Muster zu sehen. Dazu müssen wir unseren Kopf auch erst einmal abschalten. Kein Hadern, kein Gedankenkarusell, warum gerade jetzt das Kind von (scheinbar) jetzt auf gleich Kopf steht, anhänglich ist, nicht so ist, wie man es gewohnt ist. Einfach annehmen, dass es jetzt so ist. Sicher haben alle Phasen einen Ursprung. Der muss nicht einmal in der alltäglichen Situation liegen oder Änderungen dieser. So haben alle Kinder, je nach Charakter unterschiedlich stark ausgeprägt Lebensabschnitte, in denen sie fremdeln und nur an Mama hängen. Genauso haben alle Kinder Verlustängste, die sich je nach Charakter ganz unterschiedlich äußern. Oder andere Gründe, vor allem in der geistigen Entwicklung, die sie unleidlich machen, schlecht schlafen lassen, das Nähebedürfnis steigern und die oft die Frusttoleranz sehr senken. Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass unsere Kleinen in diesen Lernabschnitten permanent nah an der Grenze der Überforderung sind. Im Gegensatz zu uns, die wir basierend auf unserem Wissen, anders lernen, ist für sie alles neu. Die Fortschritte in der geistigen Entwicklung gehen oft enorm schnell voran. Bei der Gewitterhexe entdecke ich manchmal Momente in denen sie etwas neues macht und selbst erstaunt ist, dass sie auf einmal etwas neues kann. Man kann sich nur entfernt vorstellen, wie es da in dem kleinen Schädel anfängt zu rattern, wenn dieser kleine Mensch versucht zu begreifen, was da vor sich geht. Und je komplexer die Fertigkeiten werden, umso anstrengender und fordernder wird es für das Kind.

Also, ja, es ist eine Phase. Nein, es muss nicht immer einen sichtbaren Grund geben. Ja, diese Phase geht irgendwann vorbei. Mit etwas Glück, hat man sogar ein wenig Ruhe und alle Beteiligten können Kraft sammeln.

Für alle anderen, es gibt eine ganz wunderbare winzige Übung, die diese anstrengenden, Schlaf und Nerven raubenden Zeiten entschleunigen kann:

Auf den linken Fuß konzentrieren. Den Fuß ganz bewusst spüren, die Empfindungen auf der Haut und um den Fuß herum. Zwei Atemzüge machen. Auf den rechten Fuß konzentrieren. Den Fuß bewusst spüren, die Empfindungen auf der Haut und um den Fuß herum. Zwei Atemzüge machen. Auf beide Füße konzentrieren, beide Füße gleichzeitig ganz bewusst wahrnehmen. Zwei Atemzüge machen. Die Übung kann uns erden, erinnert uns, dass wir in einem (manchmal erstaunlich leistungsfähigen) Körper zuhause sind. Und sie kann uns helfen, öfter mal innerlich einen Schritt zurück zu tun und die Situation erst einmal so wahr zu nehmen, wie sie ist. Ohne daran groß herum zu denken. Vieles löst sich von allein und entspannt auch die anstrengenden Zeiten wenigstens ein bisschen.

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